Gespeichert von admin am Di., 26.10.2021 - 15:58

Das eigene Sehen schulen. »Während meiner Reisen sah ich viele Museen in aller Welt: Pariser Louvre, Moma New York, Rijksmuseum Amsterdam. Irgendwann saß ich im Winter in Dresden, wollte die nächste Reise planen. Da fiel mir auf, dass ich mich wenig mit der Kunst meiner Heimatstadt befasst hatte. So stieß ich auf die Website der Staatlichen Kunstsammlungen. Im März fanden die Lipsius Vibes statt: Ich sagte meinen Freunden Bescheid und feierte dort meinen Geburtstag. Das war mein Einstieg.

Bei Veranstaltungen kümmere ich mich um den Einlass. Und ich betreue Interessierte, erzähle ihnen von den Vorteilen einer Mitgliedschaft. Die meisten werden dann Freunde. Über die Jahre habe ich viele tolle Momente erlebt. Die Sonderausstellung "Nach Ägypten!" über die Reisen von Max Slevogt und Paul Klee bringt mich heute noch ins Schwärmen. Ich habe mich eigens vorbereitet, um als Live-Speakerin mit Besuchern ins Gespräch zu kommen und suchte mir Slevogt aus – gerade weil er mir nichts sagte. Das war die richtige Entscheidung. Slevogt verwendet nur wenige Pinselstriche, seine Bilder sind reduziert und schlicht. Nach einer Weile sieht man in dieser Reduktion ganze Welten. Heute spüre ich förmlich die Hitze, wenn ich vor seinem Sandsturm in der lybischen Wüste stehe. Wenn mich Freunde in Dresden besuchen, gehen wir immer zuerst ins Albertinum, wo seine Bilder hängen.«

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